Die Europäische Union sieht sich mit einer wachsenden Innovationskluft gegenüber den Vereinigten Staaten konfrontiert, die auf die aggressive Handels- und Steuerpolitik von Präsident Trump zurückzuführen ist. Da sich das Jahr 2025 dem Ende zuneigt, muss Brüssel noch eine wirksame Antwort finden, was dazu führt, dass die Anleger immer frustrierter werden und ihr Kapital über den Atlantik umleitet. Bei diesem Wandel geht es nicht nur um Geld; Es geht um die Zukunft der Technologieführerschaft.
Der Vorteil der USA: Anreize und Zölle
Die Trump-Regierung hat die Wirtschaftspolitik zu einer Waffe gemacht und Investitionen in den USA finanziell unwiderstehlich gemacht. Der „Big Beautiful Bill“ – ein umfassendes inländisches Gesetz mit globaler Reichweite – sieht 100 % Bonusabschreibung für neue Maschinen und Fabriken sowie die vollständige Verrechnung inländischer F&E-Kosten vor. Dies subventioniert effektiv Innovationen in den USA, während die Androhung von Zöllen auf EU-Exporte einen weiteren Anreiz für Unternehmen darstellt, ihren Standort zu verlagern.
Das im Juli vereinbarte Handelsabkommen zwischen der EU und den USA verschärfte die Situation, indem auf die meisten EU-Industrieexporte in die USA ein Zoll von 15 % erhoben wurde, während US-Waren, die in die EU eingeführt wurden, weitgehend von der Steuer ausgenommen waren. Dadurch entstand ein klares Ungleichgewicht: Die EU versendet Produkte zu einem Nachteil in die USA, während amerikanische Produkte zollfrei nach Europa gelangen.
Investment-Exodus: Zahlen lügen nicht
Die Zahlen zeichnen ein krasses Bild. Ein aktueller Bericht des European Round Table for Industry ergab, dass nur 55 % der CEOs planen, frühere Investitionsverpflichtungen in Europa einzuhalten. Nur 8 % beabsichtigen, die Investitionen zu erhöhen, während 38 % ihre Pläne reduzieren oder ganz verschieben.
Die USA ziehen unterdessen mehr Investitionen an, als ursprünglich von 45 % der Befragten geplant. Dies ist nicht nur eine Präferenz; Es ist eine rationale wirtschaftliche Reaktion auf klare Anreize.
- KI-Finanzierung: Die USA erhielten in den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 über 80 % der weltweiten KI-Finanzierung, also mehr als 100 Milliarden Euro. Die gesamte EU zog knapp 7 Milliarden Euro an – ein 15 zu 1 Defizit.
- Pharmazeutischer Wandel: Europäische Pharmariesen haben allein im Jahr 2025 über 100 Milliarden Euro für die US-Expansion zugesagt, darunter Zusagen von Roche (40 Milliarden Euro ), Sanofi (17 Milliarden Euro ) und AstraZeneca (40 Milliarden Euro ).
- Halbleiterverzögerung: Die EU strebt einen Marktanteil von 20 % in der Halbleiterfertigung bis 2030 an, ist aber eine der am langsamsten wachsenden Regionen in diesem Sektor.
Deregulierung als verzweifelte Maßnahme
Angesichts dieses Abflusses hat die Europäische Kommission zu einer aggressiven Deregulierung übergegangen. Sechs „Omnibus“-Vorschläge zu den Bereichen Energie, Finanzen, Landwirtschaft, Technologie, Verteidigung und Chemie zielen darauf ab, Bürokratie abzubauen und bürokratische Kosten zu senken. Ein Paradebeispiel ist der „Digital Omnibus“, der Bestimmungen des KI-Gesetzes verzögert und die DSGVO ändert.
Allerdings unterliegen diese Maßnahmen immer noch einer gesetzgeberischen Kontrolle, administrativen Hürden und politischen Gegenreaktionen. Die EU ist nach wie vor weit davon entfernt, die unmittelbare finanzielle Sicherheit zu bieten, US-Zölle zu vermeiden und gleichzeitig von Trumps Politik zu profitieren.
Fazit
Die Daten sind schlüssig: Die EU verliert den Kampf um Innovation. Ohne entschlossenes Handeln besteht die Gefahr, dass Europa zu einem zweitrangigen Akteur in der globalen Technologielandschaft wird. Für Unternehmen ist die Wahl einfach: in die USA umsiedeln, Zölle vermeiden und von massiven Steuervorteilen profitieren. Die langsame Reaktion der EU hat bereits eine erhebliche Investitionsverlagerung ausgelöst, und wenn Brüssel nicht schneller vorgeht, wird sich die Innovationslücke nur noch vergrößern.





















